Kunstpädagogische
Forschungsfelder zwischen Theorie und Praxis
Kunstpädagogik hat
viele Bezugskontexte, wie die Zusammensetzung aus Kunst und Pädagogik
es bereits nahe legt. Diese Kontexte haben sowohl mit pädagogischer
Praxis in Bildungsinstitutionen oder vermittelnder Praxis in
Kunstinstitutionen zu tun, wie auch mit Theoriebildungen und einem
sich ständig wandelnden wissenschaftlichen Selbstverständnis. So
gibt es zunehmend Forschungen im Design der empirischen
Sozialwissenschaften, wobei zumeist qualitative Forschungen, aber
auch quantitative oder diskursanalytische Studien durchgeführt
werden. Und es gibt die Erwartung des Praxisfeldes, dass
kunstpädagogische Forschung Aussagen zur Praxis machen sollte –
sowie die Erwartungen der Politik bezüglich numerischer Fakten.
Wissenschaftliche
Empirie bedeutet aber noch mehr: Kunstpädagogische Forschungen
orientieren sich an philosophischen und kulturwissenschaftlichen
Begriffen, die für eine kunstpädagogische Theoriebildung angewandt
werden und zu neuen Modellbildungen führen. Oder spezifische
Herangehensweisen der Bildenden Kunst, der Medienkunst oder der
Alltagskultur führen zu innovativen Praxisentwürfen, deren
Wirkungsweisen und Bedingungsgefüge wissenschaftlich dargestellt
werden.
Mit der
Thematisierung des Spannungsfeldes zwischen Theorie und Praxis werden
die teilnehmenden Forschenden dazu aufgefordert, die eigene
Fragestellung in diesem Feld zu verorten. Damit soll sich ein Raum
der Positionen und der unterschiedlichen wissenschaftlichen
Herangehensweisen abzeichnen. Gleichzeitig können sich Möglichkeiten
des Transfers zeigen.
Der gemeinsame
Forschungstag des BDK, des BÖKWE und des lbg findet als Auftakt zum
Kongress „Blinde Flecken“ 2015 in Salzburg statt. Zentrales
Anliegen der Veranstaltung ist die Vernetzung von
Nachwuchswissenschaftler_innen und Kunstpädagog_innen, die ein
wissenschaftliches Interesse am Fach verfolgen und aktuell im Kontext
der Kunstpädagogik forschen oder die Absicht haben, eine Forschung
zu beginnen. Ziel des Forschungstages ist es,
Nachwuchswissenschaftler_innen ein Forum zu bieten. So wird es am
ersten Tag Möglichkeiten des Austausches und der gemeinsamen Arbeit
am Material geben, des Kennenlernens von Methoden und Arbeitsweisen.
Am zweiten Tag stellen Nachwuchswissenschaftler_innen ihre vor kurzem
abgeschlossenen kunstpädagogischen Forschungsprojekte vor und zur
Diskussion.
Konzeption und
Organisation
Prof. Dr. Sara
Burkhardt (Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle /
Hochschulreferentin des BDK), Prof. Dr. Christine Heil (Universität
Duisburg-Essen)
Programm
Do, 12.02.2015
ab 12:00 Ankommen //
Anmeldung
13:00 Begrüßung //
Kennenlernen
13:30-15:30
Workshops 1-6
15:30-16:00
Kaffeepause
16:00-18:00
Workshops 1-6
ab 18:00 Vorstellung
einschlägiger Verlage und Fachverbände
Poster-Rundgang bei
Brot+Getränken
Fr, 13.02.2015
09:00 Begrüßung
09:15-09:45
Dr.
Sidonie Engels: Kunstbetrachtung in der Schule. Theoriebildung
zwischen 1953 und 1979 im ‚Handbuch der Kunst- und Werkerziehung’
– ein Grundstein der Kunstpädagogik.
09:45-10:15
Marc
Fritzsche: Interface. Kunstpädagogik und digitale Medien
10:15-10:45
Kaffeepause
10:45-11:15
Katharina Schneider: Ästhetische Erfahrung in Spielpraktiken 2- bis
6-jähriger Kinder. Eine ethnografische Studie im Elementarbereich.
11:15-11:45
Dr. Anne
Zimmermann: Fake. Kunst. Bildung. Die künstlerische Strategie Fake
aus kunstpädagogischer Perspektive.
Abschlussdiskussion
Ende 12.15 Uhr