In Österreich / Salzburg,
es geht weiter,
Kiss – Collection
Bei diesem partizipativen Projekt geht es vor allem um das Knüpfen von Kontakten.
In einer Krisenzeit sind Netzwerke wichtiger denn je. Viele Menschen sehen sich
gezwungen, auf der Straße um Geld zu betteln, weil die Arbeitsplätze rar sind.
Wer jedoch bittet um Küsse? Sex kann man(n) kaufen, Küsse weniger. Auf der
Straße, am Flughafen, in der Straßenbahn, in der Universität gehe ich auf
Menschen zu und frage diese, ob sie mir einen Kuss schenken wollen. Zuerst ein
überraschter, fragender Blick; dann häufig die Frage: „Wie bitte?“. Ich erkläre
das Projekt, und erhalte meistens einen „Kuss“ für meine Sammlung.
Der Plan ist, 1000 Küsse auf den kanarischen Inseln zu sammeln und dann
auf weiteren Reisen noch mehr Küsse zu sammeln. Die Seiten sind gerastert, so
dass die Abdrücke der Lippen ordentlich sortiert sind – wie in einer Datenbank,
bloß dass statt der Fingerabdrücke Lippenabdrücke gesammelt werden. Es geht
darum, Menschen dazu zu motivieren, einfach aus Spaß mitzumachen, bei einem „unlukrativen
/ sinnlosen“ Projekt; die Teilnehmer bekommen weder Geld, noch müssen sie
Mitgliedsbeitrag bezahlen. Ich biete Lippenstift, Spiegel und Abschminktücher
an – die Teilnahme ist also möglichst vereinfacht. Zu jedem Abdruck notiere ich
den Vornamen, kein Alter, kein Geschlecht, keine Versicherungsnummer. Wir sind
immerhin mehr als eine Nummer in einer Datenbank, wir sind Personen mit Namen.
Danke für´s Mitmachen,
Hannah Vulcana
Hannah Vulcana
Rundgang 2013
Mozarteum
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