Vortrag
Rike Frank
„Über das Textile in der Kunst“
Di. 27. Januar, 19:00 Uhr
Seminarraum im Erdgeschoss,
Mozarteum, Alpenstrasse 75, 5020 Salzburg
Die
verstärkte Präsenz von textilen Verfahren und Materialien, wie sie sich
in den letzten Jahren im Kontext einer zeitgenössischen
Ausstellungspraxis beobachten lässt, wirft eine Reihe von Fragen
hinsichtlich der aktuellen wie auch historischen Rolle des Textilen auf.
So scheint das Textile aus heutiger Sicht geradezu exemplarisch jene
traditionellen Grenzziehungen zur Diskussion zu stellen, deren Ein- und
Ausschlussmechanismen eine moderne Kunst(-geschichtsschreibung)
wesentlich geprägt haben – seien es genderspezifische Zuschreibungen,
eine Favorisierung optischer gegenüber taktiler Prinzipien, eine
Hierarchie der Medien bzw. Spaltung zwischen Diskurs und Handwerk.
Während auf der einen Seite eine Neubetrachtung diverse
Wechselbeziehungen zwischen den Feldern deutlich macht – insbesondere in
Hinblick auf eine Ausstellungsgeschichte, bilden die angesprochenen
Gegensätze (nahezu) keine Reibungsfläche mehr für zeitgenössische
Produktionen: Wie also hat sich der Blick auf das Textile verschoben?
Was vermitteln bzw. verhandeln sie in der Kunst? Und welchen Status
nehmen sie in den künstlerischen Arbeiten ein?
Rike
Frank ist Kuratorin, sie lebt in Berlin und Oslo, wo sie an der
Akademie der Künste Ausstellungsgeschichte, -theorie und -praxis
unterrichtet. Gemeinsam mit Grant Watson initiierte und kuratierte sie
das Ausstellungs- und Rechercheprojekt "Textiles: Open Letter"
(2012-2014).
Eine gemeinsame Veranstaltung von Textil und Bildhauerei